
Besuch des Stadtarchivs der Jahrgangsstufe 9 der Sekundarschule Soest
Nach einer herzlichen Begrüßung durch Herrn Westhoff und das Team des Stadtarchivs wurden die Schülerinnen und Schüler durch das Archiv geführt, in welchem sie historische Dokumente, Karten und Fotos bestaunen konnten. Besonders beeindruckend war der Blick auf eine Urkunde mit Wachssiegeln aus dem 12. Jahrhundert und alte Pläne des Osthofentors, die einen einzigartigen Zugang zur Soester Geschichte ermöglichten. Die Fachleute des Archivs erklärten den Schülerinnen und Schülern nicht nur, wie Archivalien aufbewahrt und restauriert werden, sondern auch, wie sie in historischen Forschungen genutzt werden. Somit wurde das Archiv auch als außerschulischer Lernort präsentiert.

Im Rahmen der Bildungskooperation zwischen der Sekundarschule Soest und dem Stadtarchiv Soest besuchten die Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 9 klassenweise das Stadtarchiv, um einen spannenden Einblick in die Geschichte ihrer Heimatstadt zu erhalten. Dieser Besuch war Teil des fächerübergreifenden Projekts, das den Lernbereich „Jüdisches Leben in Soest“ in den Gesellschaftslehre-Unterricht integriert und die Auseinandersetzung mit der Vergangenheit auf eine praxisnahe Weise fördert.
In einem anschließenden Workshop werden die Schülerinnen und Schüler selbst aktiv zu werden. Sie werden historische Quellen auswerten und deren Informationsgehalt hinsichtlich der vertriebenen und ermordeten Jüdinnen aus Juden in Soest zur Zeit des Nationalsozialismus analysieren. Dieser interaktive Teil des Besuchs förderte nicht nur das historische Wissen, sondern auch die Fähigkeit, kritisch mit Quellen umzugehen und verschiedene Perspektiven einzunehmen. Damit leistet die Sekundarschule Soest ihren Beitrag zur Erinnerungskultur und versucht die Schicksale „hinter den Stolpersteinen“ zu beleuchten, damit diese nicht in Vergessenheit geraten.



Der Besuch im Stadtarchiv war eine gelungene Ergänzung zum Unterricht und verdeutlichte den Schülerinnen und Schülern auf anschauliche Weise, wie lebendig Geschichte sein und immer wieder zum Staunen anregen kann.
Die Kooperation zwischen der Sekundarschule Soest und dem Stadtarchiv stärkt nicht nur das historische Verständnis, sondern auch die Verbindung zwischen Schule und Stadtgesellschaft.
Wir bedanken uns herzlich beim Stadtarchiv Soest für die spannende und lehrreiche Erfahrung und freuen uns auf weitere gemeinsame Projekte in der Zukunft!
Archivbesuch, Bildungskooperation und filmische Aufarbeitung
Die Sekundarschule Soest setze seit Beginn dieses Jahres, im Wissen um ihre Bedeutung als demokratische Institution einer multikulturellen Schülerschaft, ein schülergestütztes Projekt um, welches das jüdische Leben in der Kreisstadt Soest während der Zeit der nationalsozialistischen Terrorherrschaft zu rekonstruieren versuchte. In diesem Unterfangen sollte die Frage nach einer angemessenen Erinnerungskultur im Umgang mit den Gräueltaten der Shoa auf lokaler Ebene aufgegriffen und erörtert werden. Somit setzt sich die Sekundarschule Soest, im Rahmen ihrer noch jungen Bildungskooperation mit dem lokalen Stadtarchiv Soest und ihrer Verantwortung als Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage, zum Ziel, mit Hilfe des außerschulischen Partners und örtlich zugänglichen Lernorten ein bedeutendes Kapitel der Geschichte Soests in der Lebenswelt der Schüler erfahrbar zu machen, indem die Schicksale, der im Nationalsozialismus verfolgten und ermordeten Jüdinnen und Juden, mit Archivmaterial und urbaner Spurensuche in der Gegenwart begreifbar werden können.
Die inhaltliche Umsetzung knüpfte dabei an ein bereits geführtes Projekt des Stadtarchivs an, das schwerpunktmäßig das jüdische Leben bis 1942 in Soest zum Gegenstand wissenschaftlicher Untersuchung gemacht hatte. Aufgabe, der am Projekt teilnehmenden Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 9, war die Aufarbeitung der zur Verfügung stehenden Schrift- und Bildquellen, um sie für eine filmisch-dokumentarische Darstellung zugänglich zu machen. In dieser Phase unterstützte das Stadtarchiv Soest auch personell.
Für die Schülerinnen und Schüler der Sekundarschule Soest stellte diese Art des historischen Arbeitens, Recherchierens und Lernens somit eine erste Begegnung mit dem Lernort Archiv dar.
Jedoch umfasste nicht allein das historische Arbeiten mit Originalen die anspruchsvollen Mühen der rund 20 Schülerinnen und Schülern, sondern auch die digitale Aufarbeitung. Gemeinsam mit einem externen Expertenteam und hochprofessionellem Equipment begleitete die Arbeitsgruppe „Mint – SchulTV“ mit Kamera und Mikrofon die urbane Spurensuche der Projektgruppe. Der daraus resultierende 15-minütige Beitrag im Magazin-Stil wurde durch Impressionen aus dem Schulleben, wie die Feuerwehr-AG und das schulische Lebensgefühl im aufkommenden Sommer erweitert.
Zurückblickend loben nicht nur Herr Krummel und Herr Linde, als Begleiter des Projekts, das vorbildliche und selbstgesteuerte Engagement der Schülerinnen und Schüler, sondern auch die Schülerschaft selbst war begeistert. Gemeinsam ist man froh eine anspruchsvolle Idee beeindruckend und zielorientiert umgesetzt zu haben, aber auch mit Spaß und Freude eine im Schulalltag eine abwechslungsreiche und sinnstiftende Erfahrung gemacht zu haben.
Für den Filmbeitrag MINT TV u.a. zum Stadtarchiv auf NRWision bitte hier klicken.